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Stadtteilbücherei: Magazinbestand	Bereich: Geographie	Standorte: CGN 3 ARA / Bitte sprechen Sie uns an	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0

Der Amudarja und der Syrdarja transportieren die Niederschläge aus den Gebirgen durch die Wüstengebiete Zentralasiens bis zum Aralsee, der bis in die 60er Jahre unseres Jahrhunderts der viertgrößte Binnensee der Erde war. Gigantische Bewässerungsprojekte, die die Zuflüsse des Aralsees anzapften und die Wüste urbar machen sollten, stellten jedoch den gravierendsten Eingriff in das fragile Gleichgewicht dieser Region dar. Insbesondere der Bau des Karakum-Kanals kennzeichnete den Übergang von der bäuerlichen zur industriellen Landwirtschaft. Mit der Vision eines blühenden Garten Edens in diesen Wüstenregionen wurde in den Jahren 1950 bis 1980 die Anbaufläche für Baumwolle und Reis von 4,5 Mio. ha auf 7,5 Mio. ha erhöht und gleichzeitig die Bewässerungsnetze erheblich ausgeweitet. Die ehemalige Sowjetunion wurde so zum drittgrößten Baumwollproduzenten der Erde. Der Wasserverbrauch und die Ausweitung der Anbauflächen haben in den letzten Jahren einen solchen Umfang angenommen, dass praktisch kein Wasser dem Aralsee mehr zugeführt wird. Der See ist auf ein Drittel seines Volumens und auf zwei Drittel seiner Oberfläche geschrumpft. Der trockengelegte Seeboden wurde zur Sand- und Salzwüste. Die ökologischen Folgen sind dramatisch. (Deutschland 1992)