Julian Werkazys Detektei dümpelt vor sich hin, als er einen Anruf von F. Osmos erhält, dem Gründer der geheimnisvollen Stadt Kalino. Ein klassischer Detektivroman mit einem Schuss Science Fiction.
In Kalino wird schnell klar: Die Menschen dort sind so etwas wie Wesen von einem anderen Stern: schön, sportlich, denken rational, lernen sich mittels Computer-Simulationen kennen, essen pürierte, hochwertige Nahrung und - sie altern nicht. Daher der Ausdruck "Papiergesicht" für all jene, die nicht mit kalinianischer Makellosigkeit gesegnet sind. Ihren Gründer - Osmos - beten sie an wie einen Gott. Und das ist er schlussendlich auch: ihr Schöpfer, der eigentlich ein "Papiergesicht" ist. Genau, wie der Tote, der in der Kalino-Schlucht umgekommen ist. Zu den Verdächtigen gehören jene vier weiteren normalen Menschen, die in Kalino leben: Laszlo und Schromm, die beiden Fahrer, Rektor Dornot, der die Weiterentwicklung der Kalinianer betreut, und Dr. Kliszt, der Leiter der Nahrungsfabrik. Von den 2.345 Kalinianern kommt keiner als Mörder in Frage, denn ihnen ist nicht bewusst, dass sie sterben können: Sie wissen nichts vom Tod, von der Endlichkeit ihres Lebens. Das ganze entpuppt als Satire. Indem Knapp nämlich scheinbar eine Zukunftswelt entfaltet, schildert und kritisiert er die osteuropäische Gegenwart mit Konsumdenken, Schönheits- und Jugendwahn, allgegenwärtiger Werbung und einer Technik, die das Individuum ausradiert.
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ISBN:
978-3-86952-136-7
2. ISBN:
3-86952-136-8
Beschreibung:
6 CDs
Fußnote:
Ungekürzte Lesung
Mediengruppe:
CD