Welches Münster sahen Betrachterinnen und Betrachter ab 1933, wenn sie sich durch die Stadt bewegten? Die Historikern Joana Gelhart geht der Frage nach, wie sich der universelle Herrschaftsanspruch der Nationalsozialisten im städtischen Bildkosmos niederschlug. Diese hatten große Umgestaltungspläne für die Gauhauptstadt Münster. Weithin sichtbar sollte die Stadt propagandistisch ins Bild gesetzt werden: Fahnen und Großveranstaltungen besetzten traditionelle öffentliche Orte wie den heutigen Schlossplatz, die Synagoge wurde zerstört, Tourismuswerbung umgestaltet, schließlich sollten ganze Stadtteile neu entstehen. Anhand des architektonischen und grafischen Bildes der Stadt wird untersucht, wie die Nationalsozialisten Münster über Spielarten der Sichtbarmachung und den Entzug von Sichtbarkeit ab 1933 visuell zu formen versuchten. (Aus dem Verlagstext)
Vorwort: die Macht der Bilder • 7
1. Einleitung: Die nationalsozialistische Stadt sehen • 9
1.1 Konzeptioneller Zugriff und Aufbau • 11
1.2 Quellen und Forschungsstand • 18
2. Das „Material der Stadt“: von Münster und seinen Bewohnern • 27
3. „Worte aus Stein“: das gebaute Münster • 34
3.1 Fahnen, Massen und Tribünen: die Neuakzentuierung traditioneller Orte • 35
3.1.1 Die Szenografie der Gauhauptstadt: Münster im Festgewand • 37
Westfalentag 1933 • 39
Gauparteitag 1935 • 45
Tag des Großdeutschen Reiches 1938 • 52
3.1.2 Der Hindenburgplatz • 54
3.2 Zwischen Planung und Realisierung: die Neubauten der Partei • 59
3.2.1 „Wahrzeichen einer großen Zeit“: das Gauhaus und das HJ-Heim • 60
3.2.2 Ein „neues Münster“? Das Gauforum • 69
3.3 Kein Platz im Stadtbild? Die Tilgung von Synagoge und Denkmälern • 77
4. Münster in (bewegten) Bildern • 87
4.1 Der touristische Blick • 88
4.1.1 „Führer durch Münster“: Stadtführer • 92
4.1.2 Bewegte Zeiten in bewegten Bildern? „Westfalens schöne Hauptstadt“ • 99
4.2 Die propagandistische Indienstnahme des Stadtbildes • 104
4.2.1 Das Fest im Bild • 105
4.2.2 „Wi staoht fast!“: der Kiepenkerl im Bombenhagel • 115
4.3 Das Unsichtbare sichtbar machen: die Ausstellung „Bauten der Partei“ • 125
5. Der Blick zurück: der Phönix aus der Asche • 130
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ISBN:
978-3-402-13124-4
2. ISBN:
9783402131244
Beschreibung:
162 Seiten
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Sprache:
Deutsch
Mediengruppe:
Sachbuch