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Dekalog

Krzysztof Kieslowskis Dekalog: 1 -8
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Bereich: Spielfilm/DVD
Jahr: 1988
Mediengruppe: DVD-€
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Inhalt

FSK ab 16. Dekalog widmet sich den 10 biblischen Geboten [hier dem ersten bis achten Gebot] und gilt als Hauptwerk des polnischen Nachkriegsfilms. Das Werk transportiert einerseits kritisch-philosophische Fragen des Glaubens, stand andererseits dadurch zum Zeitpunkt seiner Erstaufführung aber deutlich im Widerspruch zur damaligen laïzistisch-realsozialistischen Regierung Polens. Der moralische Anspruch des Werks unterstützte vor allem die Oppositionsbewegung um die Gewerkschaftsbewegung der "Solidarnosc", deren Führer Lech Walesa stets bewusst den Schulterschluss mit der katholischen Kirche des Landes gesucht hat.
Zehn Filme als ein geschlossenes Kammerspiel in einem Warschauer Wohnblock als Handlungsort für Geschichten von Liebe, Tod, Glaube, Leid und Freude. Der Zufall führt Regie, wenn sich die Menschen näher kommen oder Gewalt antun. Gott ist tot, der Sozialismus auch, die Hölle, das sind die Menschen selbst. Da sie nicht an die Zehn Gebote glauben und sie auch nicht für einen verbindlichen Verhaltenskodex halten, müssen sie für ihr Handeln eigene Orientierungsmaßstäbe finden.
Während die katholische Kirche den Dekalog-Zyklus als Inbegriff der von ihr vertretenen Moral interpretierte, sagte Kieslowski über seine Filme: "Wenn ich das Wort Moral höre, muss ich den Raum verlassen". Auch der Philosoph und Medienwissenschaftler Slavoj Zizek machte in dieser Hinsicht einen klaren Unterschied zwischen Moral und Ethik aus und bemerkte: "Kieslowskis Thema ist die Ethik und nicht die Moral."
Der Inhalt der Filme darf aber die meisterhafte, minimalistische Filmkunst Kieslowskis nicht in den Hintergrund stellen. Die Großeinstellungen betonen das Mysteriöse und die Montage, die nicht unbedingt der logischen Reihenfolge der Sequenzen gehorcht, unterstreicht den Anteil des Zufalls im Schicksal der einzelnen Figuren. Mit Gegenlichtkontrasten montiert Kieslowski Kinogemälde, die ihresgleichen suchen. Vom Eis der politischen Zwänge befreit, bringt Kieslowski ein großes Kino der menschlichen Tragödien und Komödien, und dank glücklicher Fügungen sitzt man in der ersten Reihe.
Episoden:
Disc 1:
Dekalog 1
Welche Gültigkeit hat der moralische Kanon der Zehn Gebote in unserem gegenwärtigen Alltag? In den zehn Folgen der Filmreihe "Dekalog" geht Kieslowski dieser Frage nach und thematisiert das Zusammenleben von Menschen im heutigen Polen.
Eine graue Wohnsiedlung am Rande Warschaus ist Handlungsort für seine Geschichten von Liebe, Tod, Glaube, Leid und Freude.
Krzystof ist Computerspezialist und auch sein Sohn Pawel, den er alleine erzieht, ist von Computern fasziniert.
Eines Tages errechnen die beiden die Tragfähigkeit des Eises auf dem nahegelegenen See. Als der Computer die Auskunft gibt, dass das Eis dick genug sei, erlaubt der Vater dem Sohn, die neuen Schlittschuhe auszuprobieren.
Sicherheitshalber überzeugt er sich in der Nacht noch einmal selbst von der Belastbarkeit des Eises.
Am darauf folgenden Tag kehrt Pawel nicht zur gewohnten Zeit aus der Schule zurück...
Laufzeit: 54 Minuten
Dekalog 2
Um Gewissheit zu erlangen, ob ihr Mann Andrzej wirklich sterben muss, sucht Dorota den Arzt in seiner Wohnung auf. Sie ist verzweifelt, da sie von einem anderen Mann schwanger ist. Falls Andrzej sterben sollte, will sie das Kind zur Welt bringen, wird er wieder gesund, würde sie eine Abtreibung vornehmen. Erst kurz vor dem geplanten Schwangerschaftsabbruch versichert ihr der Arzt, dass Andrzej sterben wird. Dorota behält das Kind. Aber wider Erwarten wird Andrzej wieder gesund.
Laufzeit: 57 Minuten
Disc 2:
Dekalog 3
Janusz besucht am Heiligen Abend mit seiner Familie die Abendmesse. In der Kirche begegnet er dem Blick seiner ehemaligen Geliebten Ewa. Kurz darauf ruft Ewa Janusz an und bittet ihn um Hilfe bei der Suche nach ihrem plötzlich verschwunden Mann. Janusz willigt erst nach einigem Zögern ein. Nach ihrer erfolglosen Odyssee durch Warschau gesteht Ewa, dass ihr Mann sie bereits vor Jahren verlassen hat und in einer anderen Stadt lebt. Um ihre Einsamkeit am Heiligen Abend zu überbrücken, hat sie die Geschichte seines plötzlichen Verschwindens erfunden.
Laufzeit: 55 Minuten
Dekalog 4
Die junge Schauspielschülerin Anka entdeckt einen Brief ihrer verstorbenen Mutter, den ihr Vater bisher vor ihr verborgen hielt. Michael, ihren Vater, der von einer Reise zurückgekehrt ist, konfrontiert sie mit dem Inhalt, der besagt, dass sie nicht seine leibliche Tochter sei. Während einer nächtlichen Aussprache gestehen sich beide ihre erotischen Gefühle füreinander ein. Am nächsten Morgen will Michael Anka verlassen, aber sie läuft ihm nach und gesteht, dass sie den Brief erfunden und die Handschrift der Mutter gefälscht habe. Gemeinsam verbrennen sie den ungeöffneten Brief.
Laufzeit: 55 Minuten
Disc 3:
Dekalog 5
Piotr Balicki, ein junger Jurastudent, beherrscht sein Fachgebiet glänzend, aber er hat Zweifel am Sinn von Bestrafungen. Während seines Abschlußexamens begeht der junge Jacek einen brutalen Mord an einem Taxifahrer. Jacek wird Piotrs erster Klient. Piotr kann Jacek nicht vor der Todesstrafe retten, aber er begegnet ihm als Vertrauensperson. In einem längeren Gespräch erfährt er ein mögliches Mordmotiv. Vor Jahren hat einer von Jaceks Freunden, mit dem er sich betrunken hatte, Jaceks kleine Schwester überfahren. Diese Schuld lastet noch immer auf ihm.
Laufzeit: 57 Minuten
Dekalog 6
Der junge Postangestellte Tomek beobachtet mit einem Teleskop allabendlich eine Wohnung im gegenüberliegenden Hochhausblock. Dort lebt die 30jährige Künstlerin Magda, in die er sich verliebt hat. Um sie kennenzulernen, fingiert er Postbenachrichtigungen an sie. Am Postschalter gesteht er ihr die Täuschung. Bei seinem anschließenden Besuch in ihrer Wohnung verschanzt sie sich jedoch hinter einem oberflächlichen Zynismus - Tomek schneidet sich zu Hause aus Verzweiflung die Pulsadern auf.
Laufzeit: 58 Minuten
Disc 4:
Dekalog 7
Die fünfjährige Anna glaubt, dass ihre liebevoll für sie sorgende Großmutter Ewa ihre leibliche Mutter sei. In Wahrheit hat Ewas Tochter Majka das Kind als sechzehnjährige Schülerin geboren. Offiziell gilt Ewa als Mutter des Kindes. Majka, inzwischen Studentin, leidet unter der Situation und beschließt, ihre Tochter zu entführen und mit ihr nach Kanada auszureisen.
Laufzeit: 55 Minuten
Dekalog 8
Die 65jährige Zofia lehrt als prominente Professorin für Ethik an der Warschauer Universität. Eines Tages erhält sie den Besuch einer jungen Frau aus Amerika, Elzbieta Loranz, die ihre Werke ins Englische übersetzt hat. Elzbieta nimmt an Zofias Seminar teil und konfrontiert sie mit einer Geschichte aus dem Jahr 1943. Damals sollte ein kleines jüdisches Mädchen aus dem Warschauer Ghetto gerettet werden. Ein junges katholisches Ehepaar wollte die Taufpatenschaft übernehmen, verweigert schließlich jedoch unter Berufung auf das Achte Gebot seine Hilfe. Zofia erkennt sich selbst in der jungen Ehefrau, die sich weigerte, dem damals kleinen Mädchen Elzbieta zu helfen.
Laufzeit: 54 Minuten

Details

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Interessenkreis: Suche nach diesem Interessenskreis Filmklassiker
Altersfreigabe: 16
Beschreibung: 445 Min., 4 DVDs
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Kieslowski, Krzysztof [Regie]; Baranowski, Henryk [Darst.]; Janda, Krystyna [Darst.]
Fußnote: Sprache dt., poln.
Mediengruppe: DVD-€