Sind alle Kinder musikalisch? Was ist Musik? Was ist angeboren? Wie können Kinder am besten gefördert werden? Der Begriff Musik löst oft Missverständnisse aus. Vielfach werden unklare oder hohe Ansprüche damit verbunden. Dieses Buch zeigt auf, was kleine Kinder von Natur aus an Musikalität mitbringen und in welcher Weise die musikalischen Grundkompetenzen bei allen Menschen vorhanden sind: Bei der Geburt ist der Säugling bestens vorbereitet, um sich an die Musik und die Sprache seiner Umgebung anzupassen. Er kann hören und die Stimme verwenden und nutzt vor allem die musikalischen Eigenschaften, um innerhalb von zwei bis drei Jahren singen und sprechen zu lernen. Dazu benötigt das Kind eine anregende Umgebung. Welche Art von Musikverständnis ist förderlich für ein Kind? Im Unterschied zur Musiktheorie, definiert dieses Werk den Begriff "Musik" ausgehend von elementaren Erfahrungen und Funktionen. Die Leserin und der Leser finden hier wertvolle Hinweise, nach welchen Prinzipien die musikalischen Grundeigenschaften geordnet werden können und warum unsere kulturellen Regeln nicht immer gelten. Die Ausführungen zu den Funktionen von Musik zeigen auf, in welcher Weise Musik seit jeher ein wichtiges kulturelles Mittel ist, um das Zusammenleben der Menschen zu gestalten.
1 Quatsch und Hopp, hopp, Pferdchen
1.2 Warum es Konventionen braucht
1.4 Wie kommt Musik in die Stimme, in den Körper?
2 Warum machen Menschen Musik?
2.1.4 Instrumentelle und rituelle Kultur
2.1.5 Kulturelle Identität
2.2 Wozu dienen Rituale, Kunst und Musik?
2.3 Wandel der Musikerziehung
2.3.1 Von Kirche und Religion hin zum Web
3.2 Physikalische Grundlagen von Musik und Sprache
3.4 Tonhöhe
3.4.1 Die Dimension hoch – tief
3.6 Gemeinsamkeiten und Übergänge von Musik und Sprache
3.7 Generatives Handlungssystem
4 Einfach und zugleich komplex: Das Kinderlied
4.2.1 Sieben Bauprinzipien des Liedes
4.3 Vom Umgang mit musikalischen Spielregeln
4.4 Musikalische Intuition und Verstehen
4.4.2 Über den Nutzen der Kinderliedgrammatik
5 Anfänge von Musikalität
5.1.1 Gibt es angeborene Musikalität?
5.1.2 Gehirnentwicklung und Musikalität
5.3.1 Intuitive elterliche Fürsorge und frühe Lernförderung
5.3.2 Kindgerichtetes Singen
5.3.3 Frühe musikalische Anregung und »musikalische Begabung«
5.4.4 Wie unterscheidet das Kind zwischen Sprechen und Singen?
6 Die weitere musikalische Entwicklung: Erwerb von Spielregeln und Konventionen
6.1.2 Musikalisches Spiel und ursprünglich positive Emotionen
6.3 Frühes Liedersingen
6.3.1 Forschungsmethode zur Analyse des Singens
6.3.3 Spielregeln: Sprache oder Musik?
6.5 Strategien des Erwerbs von musikalischen Regeln
6.6 Wie Kinder sprach-musikalische Regeln verwenden – Fallbeispiele
6.6.1 Hassan – Deutsch als Fremdsprache
6.6.2 Meta und Andy – Vertrautes erkennen und verändern
6.6.3 Anna und Meta – Umgang mit einem Regelverstoß
7.2.5 Die kognitive Wende: Piaget - Rezeption und Musik
7.2.6 Der psychobiologische Ansatz
8 Möglichkeiten und Vorteile früher musikalischer Bildung
8.2.2 Lernmotivation
8.3 Anregende Musikkultur im Alltag
8.3.1 Das familiäre und weitere soziale Umfeld
8.3.2 Anregende Musikkultur in pädagogischen Einrichtungen
8.3.3 Qualifizierung von Erziehungspersonen
8.4 Der Beitrag entwicklungspsychologischer und fachdidaktischer Forschung