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Im faschistischen Badezimmer
Punk unter Reagan, Thatcher und Kohl - 1977 bis 1994
Verfasser:
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Marcus, Greil
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Verfasserangabe:
Greil Marcus
Bereich:
Musik, Tanz, Theater
Jahr:
1994
Verlag:
Hamburg, Rogner & Bernhard bei Zweitausendeins
Mediengruppe:
Sachbuch
Bücherei | Bereich | Standorte | Status | Frist | Vorbestellungen |
Stadtteilbücherei:
Magazinbestand
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Bereich:
Musik, Tanz, Theater
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Standorte:
SBO 6 MAR / Bitte sprechen Sie uns an
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Status:
Verfügbar
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Frist:
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Vorbestellungen:
0
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Ronald Reagan und Margaret Thatcher sind namentlich genannte Hauptfiguren dieses Buches; nicht so Helmut Kohl. Aber ich finde, dass ihm im Untertitel ein Platz neben seinen ehemaligen Kollegen zusteht, weil er Reagan, Thatcher, Papst Paul II. und vielen anderen mit großem Eifer zur Hand gegangen ist, als es galt, den Westen in jenes Leichentuch zu hüllen, das wegzuschreien die meisten der in diesem Buch genannten Künstler angetreten sind. Thatcher kam 1979 an die Macht, Reagan 1980, Kohl 1982; ..eine Zusammenstellung von Kolumnen aus zwanzig Jahren. Während man einerseits mit Punk vor allem Dosenbier trinkende Sozialhilfeempfänger in der Fußgängerzone, Dilettantismus und - bei entsprechenden Geschichtskenntnissen - noch das Jahr 1977 verbindet, hört Marcus im Punk mehr als Lärm und sieht Querverbindungen, die sonst wohl kaum gezogen werden. Wer sonst würde Bruce Springsteens hierzulande notorisch unterschätztes Folkalbum "Nebraska" als die wahrscheinlich leiseste Punk-Platte bezeichnen, die je produziert wurde? Und wer sonst versöhnt einleuchtend die Riot-Grrrls-Lärmcombo "Heavens to Betsy" mit einer Doo-Wop-Gruppe aus den fünfziger Jahren, den "Fleetwoods"? Das Buch selbst ist wüster Radau, eine unerschöpfliche Fundgrube an Beobachtungen, kreativen Ausschweifungen, Wortwitz, ätzenden Seitenhieben. Und zugleich ist es eine liebevolle Verklärung großer und kleiner Bands und Musiker. Und hier sind all die Texte über Bands, die irgendwann und irgendwo den Anspruch hatten, irgendwie Revolution zu machen, doch zumindest ihn, den Beobachter und Exegeten, verändert haben: Die "Mekons", "The Clash", "X" aus Los Angeles, die von ihm hoch verehrte Lora Logic, "Gang of Four", Elvis Costello, die "Au-Pairs" oder die Schweizer Frauenband "Liliput", über die er den schönen Satz schreibt: "Als Revolutionärinnen klangen sie immer so, als wollten sie den Spielplatz stürmen, nicht den Palast." Punk ist für ihn eben weit mehr als die berühmten drei Akkorde auf der ungestimmten Gitarre.
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SBO 6
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ISBN:
3-8077-0293-8
Beschreibung:
1. Aufl., 594 S.
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Fußnote:
Orig.-Ausg. in Großbritannien u.d.T.: In the facist bathroom. - Orig.-Ausg. in den USA u.d.T.: Ranters and crowd pleasers. - Aus dem Engl. übers.
Mediengruppe:
Sachbuch