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Stadtteilbücherei: Hauptstelle	Bereich: Literatur	Standorte: PWL GOL / 1. Obergeschoss	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0

Je mehr uns die Natur abhandenzukommen scheint, umso emphatischer wird sie beschworen. Seit gut zweihundert Jahren hat sich in England und Nordamerika ein literarisches Genre ausgebildet, das uns die Natur nahezubringen versucht. Was aber ist Nature Writing? Jürgen Goldstein geht dieser Frage anhand klassischer und weniger bekannter Autorinnen und Autoren dieser Naturliteratur nach, indem er die Sprachlandschaften von Henry David Thoreau und John Muir, Edward Abbey und Robert Macfarlane, Annie Dillard und Nan Shepherd erkundet, aber auch Texte von Alexander von Humboldt, Werner Herzog und Marion Poschmann in den Blick nimmt. Ihr Plädoyer für eine subtilere Erfahrung der Natur beinhaltet stets auch die Frage nach unserem eigenen Selbstverständnis. Nature Writing ist kein Trostpflaster für sinnentleerte Großstädter, die in einer idealisierten Natur jene Ursprünglichkeit und Wildheit wiederzufinden suchen, die ihrem Leben abhandengekommen sind. Nature Writing ist vielmehr ein notwendiges Korrektiv zur technischen Epoche des Anthropozän. Es ist auch ein Spiegel unserer Sehnsüchte: Nature Writing entspricht unserem Verlangen, es mit einer Natur zu tun zu haben, die für die Beantwortung der Frage, wie ein gutes Leben gelingen kann, nicht gleichgültig ist. Das Nature Writing besitzt heute wie damals ein weites Spektrum von der einfachen Reise- und Abenteuerbeschreibung über essayhafte oder poetische Werke bis zur tiefen Naturreflexion. Sowohl die Einarbeitung historischer und naturwissenschaftlicher Fakten als auch deren subjektive Perzeption durch einen Ich-Erzähler sind ein stilbildendes, gestalterisches Merkmal. U.a.

• Carl von Linné (1707–1778) , • Adalbert Stifter (1805–1868) , • Charles Darwin , 1809–1882) , • Susan Fenimore Cooper (1813–1894)

Hohlwege in die wilde Natur: Gilbert White

Entdecker der übersehenen Wildnis: Henry David Thoreau

Wanderer im Lichtgebirge: John Muir

Die Körperlichkeit reinen Seins: Nan Shepherd

Der harte Mystizismus der Wüste: Edward Abbey

Leben und Jagen: J. A. Baker

Der Gott des Augenblicks: Annie Dillard

Eine Kartographie der wilden Orte: Robert Macfarlane

Die Stimmen der Natur im Urwald: Alexander von Humboldt

Ein Lobpreis des Lebendigen: Jean-Henri Fabre

Beschwörung im Eis: Werner Herzog

Beim Betrachten des Moosgartens: Marion Poschmann